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Writer's pictureSimaralba

Über den Schlaf

Der Schlaf ist mir ein Mysterium. Ich fürchte mich davor, dass er mich nicht findet. Dass mir die Erlös

ung ins Nichts verwehrt bleibt.


Der kleine Tod, herbeigesehnt, aber nicht machbar. Ich kann mir den Schlaf nicht aufzwingen. Ich kann den Schlaf nicht zwingen, sich meiner zu bemächtigen. Austricksen könnte ich ihn, mit tiefen langsamen Atemzügen, einer körperlichen Schwere, die mich in die Matratze drückt.


Meine Gedanken leeren sich, da, ich kann ihn fühlen ganz nah, vielleicht lässt er sich überlisten. Nicht bewegen, ruhig liegen bleiben, nicht denken. Nicht an morgen denken und nicht daran denken, dass meine Fähigkeit, die Zukunft zu planen verloren gegangen ist. Nicht daran denken, dass ich die Kraft verloren habe, dieses Leben so zu leben, wie es mir beigebracht wurde.


Leisten, verdienen, arbeiten. Stopp! Ich sage es laut: Stopp! Meine Gedanken haben mich wieder auf die Reise genommen, die Reise im Kreis. Ich lebe in meinem Kopf, wie in einem Film spult er alles ab. Vergangenheit und Zukunft vermischen sich in bizarren Bildern. Alles wirbelt durcheinander.


Positionswechsel, die Zehen wahrnehmen, die Gedanken wegblasen, die Schwere in mir hochsteigen lassen. Ich weiss, ich kann es. Hingabe, atmen, Gedanken leeren. Hier und jetzt. Die Zauberworte. Hier und jetzt. Hier und jetzt, hier und jetzt. Mein Mantra, hier und jetzt und atmen.


Da war ich schon oft, hier und jetzt und atmen und die Erlösung. Die Erlösung, wenn ich aufwache und merke, er ist doch gekommen, der kleine Tod. Er hat mich erhört, gerettet aus der Not. Hat mich aus der Dualität befreit und mir ein paar Stunden des Vergessens gegönnt. Danke, mein Freund.

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